Geographie
Die Ilimaussaq-Intrusion ist mit einer Ausdehnung von 8*17 Km
eine der größten Alkaliintrusionen. Das Zentrum der Intrusion
befindet sich ca. 10 Km östlich von Narsaq im Süden Grönlands.
Sie ist durch den Tunugdliarfik-Fjord in eine Nord- und Südhälfte
geteilt. Die Höhendifferenz innerhalb der Intrusion beträgt somit
annähernd 1330m. Der namensgebende Ilimaussaq (1390m) liegt
gerade außerhalb des Komplexes. Durch die schnelle Verwitterung
der Syenite ist der pflanzliche Bewuchs recht spärlich und die ganze
Gegend gleicht eher einer Geröllwüste. Die Topographie erstreckt
sich von sanft ansteigenden Tälern bis zu (schwer begehbaren)
fast senkrechten Steilhängen.
Die Ilimaussaq-Intrusion ist eine interessante, mit Sicherheit aber die
mineralreichste Gegend Grönlands.
Topographie vom Nakalaq-Gipfel (HP: 1334)
Geologie
Die Ilimaussaq-Intrusion ist mit einem Alter von 1168+-21 m.a. Teil
der spät-präkambrischen Gardar-Provinz. (Blaxland et al., 1976)
Der südliche Teil intrudierte in den Julianehabgranit, der Nördliche
in die, den Granit überlagernden basaltischen Laven und Sandsteine.
Der Komplex besteht aus drei (chemisch und zeitlich) getrennten Ein-
heiten. Der erste Intrusionsschub, bestehend aus Augitsyenite, formt
das Dach und die Ränder der Intrusion. Der Zweite bildet im oberen
Teil zwei dünne Lagen aus Alkaligranit bzw. Alkalisyenit, der dritte
und umfangreichste, das differenzierte Zentrum der Intrusion.
Dieses Zentrum, eine aus stark untersättigten Syeniten bestehende
Gesteinsfolge, entstand durch Differenziation in einer Magmenkammer.
Stratigraphisch abwärts folgen: Pulaskit, Fojait, Sodalit-Fojait, Naujait,
Lujavrit und zuunterst, seinerseits lagig, der Kakortokit.
Lit.: O.V.Petersen et al., 1993; S.Andersen et al., 1981
Sorensenit, Kvanefjeld (Bildbreite: 8cm)
Die Gardar-Provinz
Im Süden Grönlands findet sich ein großes, (200*70km²) spätpräkambrisches
Intrusions- gebiet. Die Basis besteht aus Graniten, die von einer, bis zu 3000m
mächtigen Sand- steinschicht überlagert wird. Während der Sedimentation
des Sandsteins kam es durch Grabenvulkanismus zur Zwischenschaltung basaltischer
Lager und Gänge. Im Gefolge dieser Eruptionen intrudierten zahlreiche alkalische
Gesteine in diese Formation. Die geochemische Zusammensetzung der Intru- sionen
erstreckt sich von alkalisch bis per- alkalisch wobei Si-übersättigte
wie auch untersättigte Gesteine auftreten. Nur in der Ilimaussaq-Intrusion
findet man beide Gesteinsarten. Die geogr. Ausdehnung der Intrusionen erstreckt
sich von wenigen km² (Ivigtut) bis zu fast 1000Km²(Nunarssuit).
Geographische Lage der Gardar-Provinz im Süden Grönlands
Mineralogie
Mit über 200, teils einzigartigen Mineralien, zählt die Intrusion mit
zu den interessantesten Fundstellen der Welt. Sie wurde schon 1806 von
K.L.Giesecke entdeckt, und später von zahlreichen Mineralogen und
Geologen erforscht. Die Mineralogie gleicht im wesentlichen der von
Khibina/Lovozero und Mont Saint-Hilaire und ist durch eine große
Anzahl von Si-Al, Na, Ca-REE, Ti-Nb und Be-haltigen Mineralien
charakterisiert. (O.V.Petersen, 1993)
Die gesteinsbildenden Mineralien (Sodalith, Nephelin, Ägirin etc.)
lassen sich in der gesamten Intrusion, die selteneren in Pegmatiten
und hydrothermalen Gängen finden.
Zu den besonders mineralreichen Gebieten zählen Kringlerne,
Taseq-Hang und Kvanefjeld. Man sollte jedoch alle Gebiete sehr
genau und mehrmals!!! untersuchen.
Tugtupit, Nunasarnaussaq (Bildbreite:
11cm)
Polylithionit, Tuperssuatsiait (Bildbereite: 10cm)