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SEEBERG. Karl Hofmann, früherer Revierförster auf dem Seeberg und heutiger Vorsitzender des Naturschutzbeirates beim Landratsamt, bemüht sich um die Unterschutzstellung der Sandlöcher auf dem Großen Seeberg. "Dabei geht es nicht um Naturschutz, sondern um Denkmalschutz", so Karl Hofmann. Aus den Sandlöchern wurde einst Scheuersand gewonnen, ähnlich wie aus der bekannten Märchenhöhle von Walldorf bei Meiningen. Allerdings ist dort hochwertiger Buntsandstein aus dem Berg geholt und zu Scheuersand verarbeitet worden. Aus den wesentlich kleineren Höhlen und Löchern des Großen Seeberges wurde dagegen der so genannte Schäder, ein minderwertiges Gestein mit Mergel als Bindemittel, das von keiner technischer Bedeutung war, gewonnen. Die Mächtigkeit des Schädervorkommens beträgt 1,2 bis zwei Meter und die Korngröße der Quarze 0,09 Millimeter. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts holten Arbeiter aus den umliegenden Gemeinden den Sand aus den Löchern, um ihn dann zu Scheuersand weiter zu verarbeiten. Mit diesem Sand wurden früher die Fußbodendielen gescheuert, denn Fußbodenfarbe kam erst später auf, weiß der Förster im Ruhestand. Außerdem hatte man damit auch erfolgreich die zwischen den Dielen hausenden Flöhe bekämpft. Die Denkmalbehörde beim Landkreis hat sich laut Hofmann wohlwollend zu den Plänen geäußert. Die Sandlöcher stellen ein wichtiges Zeugnis des Bergbaues und des Gewerbefleißes in der Region dar. Zuvor muss eine schriftliche Dokumentation erstellt werden. Wilfried Schüller und Heinz Hildebrandt, Mitglieder der Interessengemeinschaft der Natur- und Heimatfreunde Seebergen-Gotha, sind dabei, diese anzufertigen. Noch in diesem Jahr könnte dann das Sandlöcher-Gebiet, das nicht weit von der höchsten Stelle des Großen Seeberges entfernt ist, unter Denkmalschutz gestellt werden.

 

10.01.2005

 

Quelle: Thüringer Allgemeine