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13 Jahre nach dem Ende der Kalisalzproduktion wird im Bergwerk Sondershausen wieder gefördert. Rund 30 000 Tonnen Steinsalz sollen pro Jahr vorerst produziert werden. Ohne weiteres übertragen lassen sich derartige Aktivitäten aber auf andere Bergwerksstandorte in der Region - etwa Roßleben - nicht.


KYFFHÄUSERKREIS (sh/bau). Ziel in Sondershausen ist es, das Bergwerk neben dem Erlebnisbereich und den Versatz von industriellen Abfällen auf ein weiteres Standbein zu stellen. "Es geht wieder von unten nach oben", sagt Helmut Springer, technischer Geschäftsführer der Glückauf Sondershausen Entwicklungs- und Sicherungsgesellschaft (GSES). Nachdem am 21. Juni 1991 die Produktion von Kalisalz bei "Glückauf" in Sondershausen eingestellt wurde, drehen sich nun wieder die Förderanlagen. 80 000 Euro hat die GSES in die Aufnahme der Steinsalzproduktion investiert, jetzt kam die Genehmigung. Gefördert werden sollen in einem Feld Richtung Frauenberg Salz, das als Streusalz verwendet wird. Die Idee dazu kam ihm bei der Schaffung des Konzertsaales unter Tage. Damals war Salz herausgefräst worden, das nach einer Analyse einen Natriumchlorid-Gehalt von 99 Prozent hat. Doch eine Wettbewerbsklausel erlaubte ihm zufolge nicht, wieder gewerblich zu produzieren. Und diese Klausel gibt es jetzt nicht mehr. Die Größenordnung der Steinsalzproduktion steht natürlich in keinem Vergleich zu den früheren "Glückauf"-Zeiten: Bei Einstellung der Kaliproduktion vor 13 Jahren waren hier insgesamt 2700 Menschen tätig, davon 1050 unter Tage. Und im letzten Jahr der vollen Produktion 1989 kam eine Rohsalzförderung von 2,29 Millionen Tonnen zusammen. Ob diese Perspektive in Sondershausen auch auf das Ex-Kaliwerk in Roßleben übertragbar ist, fragte TA zunächst Bürgermeister Rainer Heuchel (SPD). Der sah sich leider außer Stande, etwas dazu zu sagen. Zu Spitzenzeiten wurden laut Bergbauingenieur Helmut Pröseler 3,6 Millionen Tonnen Rohsalz gefördert, bevor 1991 - also kurz vor Grubenschließung - nur noch 200 000 Tonnen ans Tageslicht kamen. Eine Wiederaufnahme der Produktion hält Helmut Pröseler allerdings für wenig wahrscheinlich. Die vier Schächte - in Roßleben arbeiteten zu Spitzenzeiten 2000 Leute - seien alle verfüllt und verwahrt, der technologische Aufwand einer Wiederöffnung wäre zu hoch. Wenn überhaupt, müssten Schächte neu angelegt werden. Lohnen würde sich das im Bereich Bad Bibra und Querfurter Mulde, wo 200 Millionen Tonnen Rohsalz lagern, so Pröseler.


08.11.2004

Thüringer Allgemeine